In der Pädiatrie ist es allgemein bekannt, dass die Wirbelsäule des Kindes sich der Vertikalisierung und der damit verbundenen Belastung anpasst. Knochen, Sehnen, Bänder und auch die Muskulatur adaptieren sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit an eine bestimmte Belastung. Wird eine Struktur also belastet, so passt sie sich, falls ihr genügend Zeit gewährt wird, an die Belastung an. Nach einem Knochenbruch in jungen Jahren kann selbst ein schief abgeheilter Knochen sich nach der einwirkenden Kraft ausrichten und mit der Zeit wieder gerade werden. Belastung macht also belastbar, vorausgesetzt diese erfolgt wohl dosiert und man nimmt sich ausreichend Zeit zur Erholung. Doch was geschieht, wenn die “Erholung“ über Monate oder Jahre andauert? In welche Richtung geht wohl die Adaptation? Werden Knochen, Bänder und Sehnen fester ohne die Belastung? Jede Struktur im Körper braucht ihren spezifischen Reiz, um sich anzupassen bzw. erhalten zu bleiben.  Die Muskulatur benötigt Spannung, Sehnen benötigen Zug und Knochen Druck sowie Scher-und Biegebelastungen. Darüber hinaus muss die Belastung mit einer bestimmten Intensität sowie einem bestimmten Volumen einwirken, damit es zur Anpassung kommt. Anpassung wiederum hat zur Folge, dass gleiche Reize mit der Zeit nicht mehr wirksam sind. Dies setzt voraus, dass was immer man tut um seinen Bewegungsapparat belastbarer zu machen, die Möglichkeit gegeben sein muss, die Belastung in irgendeiner Weise zu steigern.

Nun kommen wir so langsam zu dem worauf ich hinaus möchte. Führt man sich das vor Augen, so kann man sich selbst als Laie ein Urteil über die meisten Trainingsinterventionen machen. Ist das durchgeführte Programm denn überhaupt steigerbar? Damit sind wohlgemerkt nicht nur die Wiederholungen gemeint. Das würde nämlich lediglich eine Erhöhung des Volumens bedeuten, nicht aber der Intensität. Als Nächstes ist zu überlegen, auf welche Strukturen man durch ein Training Einfluss nimmt. So zeigt das Schwimmen, z.B. aufgrund zu geringer Kräfte die auf den Körper einwirken, keinen positiven Einfluss auf die Knochendichte. Die gleiche Frage stellt sich natürlich auch bei der externen Stimulation der Muskulatur anhand von Elektroden. Kann der Druck, der über den Zug der Muskulatur erzeugt wird, vergleichbar hoch sein wie bei einem einfachen Sprung, z.B. beim Volleyball, wo die Kräfte das eigene Körpergewicht um ein Mehrfaches übersteigen? Wie lassen sich solche Trainingsmethoden über die Jahre steigern und was geschieht wenn sich nicht der gesamte Bewegungsapparat anpasst, sondern nur ein Teil hiervon? Wie lassen sich Trainingsprogramme steigern, welche nur mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt werden und wie gut kann man hierbei die Belastung dosieren? Wie gut funktioniert das bei einem Vibrationskrafttraining? Fast alle Methoden haben ihre Berechtigung und können in bestimmten Situationen indiziert sein. Eines steht jedoch fest, bei kaum einem Training lässt sich sowohl die Belastung als auch die Intensität so gut steigern und dosieren wie beim klassischen Krafttraining. Zudem nimmt man Einfluss auf so ziemlich alle Strukturen des Bewegungsapparates. Mit der Langhantel in der Hand, wie z.B. beim Kreuzheben, durchfließt die Kraft den gesamten Körper (von der Hantel bis zum Boden). Dabei werden Knochen, Sehnen, Bänder und die Muskulatur des gesamten Körpers beansprucht und es besteht die Möglichkeit eine derartige Übung langsam und dosiert über mehrere Jahre zu steigern.

Ein derartiges Vorgehen nennt man dann TRAINING!